Bolivien: La Paz, Uyuni, Lagunenroute 20.1.-28.1. – Unterwegs mit "El Burrito", "ElFriede"
 

Bolivien: La Paz, Uyuni, Lagunenroute 20.1.-28.1.

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La Paz und das Altiplano…

20.01.2019 Sonntag/  Reisetag 92, La Paz

Um 10Uhr treffen wir Gerd, unseren Guide. Gerd lebt seit 36 Jahren in Bolivien und ist einst als Schiffahrtskaufmann aus Luebeck hier gestrandet. Heute macht er auch besondere Stadttouren durch La Paz. Das hat sich so ergeben, denn er wohnt direkt in der Nachbarschaft vom Hotel.

Er schreitet gleich zur Tat und ruft uns ein Taxi, das uns alle 5 mitnimmt, Gerd im Kofferraum des Kombis! Das ist hier alles Verhandlungssache. Wir fahren zur Talstation der gruene Seilbahn, hier Teleferico genannt. Verschiedene Linien verbinden die Aussenbezirke mit dem Zentrum und insbesondere eben El Alto mit La Paz. El Alto ist fast 1000m hoeher gelegen und mittlerweile eine eigene Stadt mit mehr Einwohnern als La Paz selbst. Die Landflucht der indigenen Bevoelkerung beschert El Alto einen enormen Zulauf, auch wenn das Leben auf 4000m Hoehe eben beschwerlich ist.

Wir schweben ueber La Paz waehrend Gerd einen politischen Abriss der letzten 13 Jahre gibt und auch die historische Entwicklung dargelegt, sehr sehr interessant und steht in keinem Reisefuehrer.  Vom Ende der Seilbahn gehen wir nur um ein paar Ecken und stehen dann vor dem Stadtpanorama von La Paz, aber eben oben am Rand von El Alto. Bei bestem Wetter blicken wir in die Stadt hinab und lassen uns das scheinbare Chaos diesser Stadt in groben Zuegen erklaeren.

Gerd zeigt uns dann das Viertel der Schamanen. Davon gibt es hier hunterte. Es ist hier kein Wiederspruch, alle pers. Angelegenheiten mit seinem Schamanen zu besprechen und gleichzeitig am Sonntag in die katholische Messe zu gehen. Neben den ganzen Buden der Schamanen befindet sich der sogenannte Hexenmarkt. Fuer die Opfergaben muss man ja auch einkaufen. Dafuer gibt es auch Spezialisten, die in ihren kleinen Verkaufstaenden alle moeglichen Kunden beraten. Wir sehen mit eigenen Augen, wie eine Familie eine bestimmte Zusammenstellung aus Krauetern, Watte, Lametta, Zuckerzeug (was extra fuer bestmmte Anlaesse hergestellt wird) eingpackt bekommt und damit zufrieden den Laden verlaesst.

Wir sind schockiert ueber die vielen, vielen Lamafoeten, die an den Eingaengen von jedem Laden haengen (und die stinken..). Gerd sagt uns, dass bei wichtigen Anlaessen immer ein Lamafoetus mit geopfert wird. Beispielsweise bei einem Hausbau wir immer irgendwo eine Lamafoetus mit vergraben. Gerd bewegt sich wie selbstverstaendlich zwischen den Leuten und quatscht auch alle an. Die allermeisten sind sehr freundlich und geben uns auch Erklaerungen.  Dennoch ist uns diese spezielle Umgebung sehr fremd.

Mit der naechsten Seilbahn schweben wir dann ins Zentrum von La Paz. Die Vielen Erklaerungen machen hungrig und durstig, so dass wir in einem Kaffe erst mal eine Staerkung zu uns nehmen. Gerd wir nicht muede, uns von seinen Erfahrungen zu erzaehlen. Wir erhalten weitere tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Ethnien, die hier in La Paz zusammenkommen. Es ist bereit spaeter Nachmittag, als wir auf dem Hauptplazt von La Paz stehen. Ein Wachwechsel vor dem alten Praesidentenpalast lassen wir uns nicht entgehen!

(Gerd wettert ueber den neuen 26 stoeckigen Palast, der direkt hinter dem alten entstanden ist. Damit ist er das hoechste Gebauede in La Paz und gleichzeitig ein architektonischer Schandfleck!)

Diese ungewoehnliche Tour beenden wir in einem Restaurant und erst gegen 22Uhr nehmen wir allen ein Taxi, denn die Seilbahnen fahren schon nicht mehr.

21.01.2019 Montag/  Reisetag 93, La Paz- Chacaltaya

Heute gibt es 2 Optionen, entweder Golf spielen, oder auf den Hausberg von La Paz steigen…Der Golfclub hat Montags geschlossen, also fahren wir in die Berge. Leider muessen wir wieder durch El Alto durch und das kostet nicht nur et sondern auch Nerven. An der wichtigsten Kreuzung stehen wir dicht gedraengt mit hunderten Kleinbussen und auch groesseren Latwagen. Wer am besten draengelt kommt vorwaerts, ich bin froh, dass die uns nichts abgefahren haben. Im Norden verlassen wir El Alto und finden auch die (natuerlich nicht beschilderte) Piste, die zum Chacaltaya fuehrt. Mehr schlecht als recht holpern wir bergauf, bis wir an einer Kreuzung mehrere schwere LKW (Sandkipper) durchlassen, die auf unserer Piste hochfahren. Es bleiben einige Zweifel, aber es muss der Weg sein, also fahren wir auch hoch. Kurze Zeit spaeter erreichen wir die Sammelstelle der LKW, die den gesamten Weg einnehmen. Man wird auf uns aufmerksam und bittet uns ein paar Minuten zu warten. Wir fragen noch, ob das der richtige Weg zum Berg ist und das scheint so zu sein. Dann macht ein LKW Platz und ich soll vorbeifahren. Nirgendwo hatte ich bisher solche Spurrillen und weichen Untergrund, ich nehme Anlauf und mit einigen schabenden Geraeuschen von unten kann ich gerade so die Stelle passieren. Dann kommt wieder eine Kreuzung und wir vermuten, dass hier unser richiger Weg hochkommt. Wir fahren weiter bergauf und nun wird die Piste richtig steil, eng und mit etlichen Serpentinen gespickt. Genau in der Kurve ist dann die Steigung am groessten und die Piste mit Steinen und Furchen versehen. Da wir keine Unterezung haben, muss ich im ersten Gang mindestens 2000 Umdrehungen haben, damit ich groessere Steigungen hochkomme, also muss ich vor der Kurve Gas geben und dann mit Schwung hoch. Das quittiert El Burrito mit heftigem Rumpeln und Schuetteln, in einer Kurver geht einer der Oberschraenke auf und alle Sachen fallen heraus. Mehrmals schaffe ich die Kurve nicht und muss nochmal anfahren. Da es keine Moeglichkeit zum Umdrehen gibt, ist unsere Hoffnung eben der Parkplatz ganz oben. Eine Spitzkehre vor dem Ende komme ich nicht weiter. Die Kupplung reagert nicht mehr. Das hier das Gelaende nicht mehr so steil ist, lasse ich mich bis zur letzten Kurve zurueckrollen und wir Parken El Burrito am Rand. Susi ist komplett aufeloest, so hatten wir uns unseren Bergausflug nicht vorgestellt. Die Strasse hat mir und dem Auto alles abverlangt und jetzt streikt auch noch die Kupplung. Ich schaue unter das Auto und alles schent normal. Dann versuche ich das Kupplungspedal wieder frei zu bekommen, das war irgendwie verhakt und kam nicht mehr richtig in die Ausgangstellung. Als mir das gelang, ist das Kuppeln insgesamt wieder moeglich. Wir beschliessen, El Burrito hier stehen zu lassen und die letzten Meter zum Parkplatz auch noch zu wandern. Der Parkplatz gehoert zu einer ehemaligen Skihuette und einem ehemaligen Skilift, der zu dem hoechstgelegenen Skigbiet in Bolivien zaehlte. Da aber der Gletscher mittlerweile komplett abgeschmolzen ist, ist alles nicht mehr in Betrieb, nur der Parplatz ist geblieben.

Dann geht es noch 200 Hoehenmeter nach oben und nach ein wenig Schnauferei stehen wir beide auf unserem ersten 5000er. Mit 5350m ragt der Hausberg von  La Paz, der Chacaltaya in den Himmel. Das Wetter ist seht gut, La Paz liegt im Sonnenschein unter uns und wir haben eine ueberwaeltigende Fernsicht in alle Richtungen. Selbst den Titicacasee koennen wir von hier sehr gut sehen, obwohl das erst Ufer ca 50km entfernt ist. Aber auch die „Meerenge“ ueber die wir vorgestern gekommen sind koennen wir erkennen und die ist mindestens 80km entfernt. Hinter uns ragen die schneebedeckten Berge der Cordilliera Real auf mit dem hoechten Berg auf ueber 6000m.

Es ist warm, denn die Sonne knallt vom Himmel und Schnee liegt nur noch vereinzelt in kleinen Schneefeldern herum. So habe ich mir fast 5400m nicht vorgestellt. Nach 20min gehen wir wieder langsam runter und fahren mit El Burrito zurueck ins Tal. Ueberrascht bin ich von den Steilstellen, die ich auf dem Hinweg raufgekommen bin. Das war wirklich das haerteste, was wir mit El Burrito gemacht haben. Und uns kommen Leute in PKW ohne Allrad entgegen!! Nie im Leben waere das ohne Allrad mit El Burrito und seinen 3,5 Tonnen gegangen!

Das Bier nach der Ankunft im Hotel Oberland war dann auch wirklich noetig!

 

22.01.2019 Dienstag/  Reisetag 94, La Paz- Hotel Oberland

Heute ist Ruhetag. Waesche machen, Blog schreiben Mittagsschlaefchen halten.

Am Abend sitzen wir noch mit unseren Nachbarn zusammen bei einer Flasche Wein und unterhalten uns sehr nett!

 

23.01.2019 Mittwoch/  Reisetag 95, La Paz

Endlich koennen wir eine Runde Golf spielen. Wir haben gestern telefonisch im nahegelegenen Golfclub nachfragen lassen und wir koennen heute jederzeit vorbeikommen. Der La Paz Golf Club ist nach eigenen Aussagen der hoechstgelegene Golfclub der Welt, was mit 3320m auch realistisch klingt. Wir lassen El Burrito im Hotel und fahren die paar Minuten mit dem Taxi zum Golfclub. Hier ist ein Caddy Pflicht und umgehend haben wir breits an der Rezeption unsere fleissigen Helferlein, die unsere Taschen tragen. Erst mal zur Driving Range, die fuer mich etwas zu kurz geraten ist, so dass ich ein paar Balle hinten in die sich anschliessenden Berge donnere!

Dann geht es los, wir sind locker im T-shirt unterwegs, fast wie bei uns im Spaetsommer! Was fuer ein komisches Gefuehl, wenn Dir nach jedem Schlag jemand den Schlager abnimmt und sofort sauber macht! Auch die Platzkenntniss unserer Caddies war sehr hilfreich. Sie haben alle Baelle, ausser die in Wassrhindernissen, wiedergefunden!!

Nach fast 4 Monaten ohne einen Schlaeger zu schwingen, hat das heute mal richtig Spass gebracht. Wir waren auf dem Platz fast alleine unterwegs, Golf scheint hier ausser den Obersnobs niemand zu spielen (warscheinlich koennen sich das nur ein paar ganz wenige Leute leisten und Gaeste wie uns gibt es sehr selten).

Die duenne Luft ist Grund dafuer, dass wir herheblich weiter schlagen, als gewohnt. Das glauben wir genau solange, bis wir merken, dass die Laengenangaben immer in Yards sind und nicht in Meter! Danach habe ich alle Muehe die Umrechnerei in Meter hinzubekommen und kann den Effekt der Hoehe nicht mehr einschaetzten.

Nach diesem gelungenen Nachmittag fraagen wir Karla und Jan, ob sie mit uns im Hotelrestaurant zu Abend essen moechten, was keiner grossen Ueberredungskuenste bedarf!

Es wird wieder einmal eine sehr netter Abend mit den Beiden und bei richtig gutem Essen (argentinisches Steak auf den Punkt gegrillt) , mit einer guten Flasche Rotwein aus dem Suedosten Boliviens!

 

24.01.2019 Donnerstag/  Reisetag 96, La Paz – Uyuni

Nach einer herzlichen Verabschiedung von Karla und Jan nehmen wir unsere Fahrt nach Sueden wieder auf. Noch schnell einkaufen im Supermakrt und dann sind wir auf der Routa 1 nach Sueden. Auch hier im Viertel sehen wir – wie in El Alto auch- Puppen an Laternenpaehlen, denen der Kopf fehlt. Von Gerd wissen wir, dass dies eine Warnung an Diebe (und sonstiges Gesindel) darstellt. Hier gibt es tatsaechlich noch Selbstjustiz. Wir sind hin und hergerissen zwischen einem scheinbaren Sicherheitsgefuehl und der archaischen Art der Nachbarschaft!!

Eine Weile stockt der Verkehr noch im Grossraum La Paz, dann sind wir fast allein auf der gut ausgebauten Strasse. Ensprechend gut kommen wir voran und sind bereits mittags an unserem urspruenglichen Tagesziel, einer haesslichen groesseren Stadt Namens Oruro. Gern lassen wir diese im Ruekspiegel liegen und fahren weiter. Selbst als wir das naechste Zwischenziel erreichen ist die Strasse noch gut und der Tag noch jung, also beschliessen wir nach einer Pause einfach weiterzufahren. Es ist noch lange genug hell, dass wir bei Tageslicht locker Uyuni erreichen koennen.

Bis es dann wieder passiert! Bei Tempo 80 gerate ich ins Schlingern und wir haben den naechsten platten Reifen.

Das kostet uns gut einen Stunde, bis wir wieder fahrbereit sind.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir 20km vor Uyuni den Ort Colchani dirkt am Salzsee, wo auch die Zugaenge zum See sind. Wir fragen an einem Salzhotel, ob wir auf dem Parkplatz naechtigen duerfen, was kein Problem ist. Na alles nochmal gut gegangen und einen neuen Tagesrekord mit etwas ueber 500km aufgestellt!!

 

25.01.2019 Freitag/  Reisetag 97, Uyuni

Als Erstes fahren wir bis an den Rand des Salars, um die Beschaffenheit zu sehen und einschaetzen zu koennen, ob wir mit El Burrito auf den See fahren koennen. Aber schon auf dem Parkplatz wird uns klar, dass dies schwierig werden koennte, denn ein Meer von Pfuetzen breitet sich vor uns aus. Wir machen einen kleinen Erkundungsspaziergang und treffen dabei auf zwei Hollaender, die auch checken, ob sie mit ihrem Landrover auf den See fahren koennen. Wir beobachten etliche Tourenfahrzeuge, die sich im Schritttempo durch die Pfuetzen kaempfen. Dabei wird das ganze Auto mit der Salzlauge getraenkt. Das wollen wir El Burrito nicht antun, die Hollaender fahren derweil langsam an uns vorbei in die scheinbar unendliche Weite des Sees!

Da wir auch noch den Reifen reparieren lassen muessen, beschliessen wir zunaechst nach Uyuni zu fahren und dort bei einer Privatunterkunft zu fragen, wo das am besten geht und wie wir die naechsten Tage gestalten koennen, denn Emilio ist lokaler Guide und bietet auch Touren an. Leider ist er nicht zu Hause und wir ueberbrucken die Zwischenzeit mit einem (obligatorischen) Besuch beim Eisenbahnfriedhof. Damals war Uyuni eine Zwischenstation von Potosi nach Antofagasta, damals noch eine bolivianische Hafenstadt. Die Dampflocks und etliche andere Zuege hat man kurz ausserhalb der Stadt einfach abgestellt und dort sind sie nun eine Touristenattraktion. Leider bekommt man von den rostien Ungetuemen kaum ein tolles Foto, weil alle Zuege von den Touristen bestiegen werden um die besten Selfies nach Hause zu senden!

Nachdem Emilio immer och nicht zu Hause ist, koennen wir wenigstens eine Werkstatt fuer den Reifen in Erfahrung bringen und sind willkommene Kundschaft. Nachdem ich den Reifen vom Halter abgschraugt habe, kommt der erste pruefende Blick des urigen Bolivianers, der die Werkstatt mit seinem Sohn betreibt. In der schaebigen Huette befindet sich nicht viel, aber ich hoffe es reicht, um unseren reifen wieder f zu bekommen. In einer Backe hat unser Amigo einen dicken Klumpen Koka zusammengesammelt und kaut ein wenig darauf herum bis er schliesslich nickt und meint, das er das wieder hinbekommt. Schweigsam und mit strengem Blick gehen die Handgriffe zwischen Vater und Sohn schnell von statten und die meiste Zeit mueesen wir auf das Aushaerten warten. Mit umgerechnet 7,50Euro sind wir dann wieder mit 5 Reifen ausestattet!

Da wir ja auf den Salar wollen, aber nicht mit unsrem El Burrito, fragen wir bei einigen Touranbietern nach geeigneten Angeboten. Am Ende sagt uns eine 3 Tagestour zu, die sowohl auf den Salar geht, als auch die Lagunenroute beinhaltet. Wir buchen und fahren zurueck zum Salzhotel, denn wir wollen am Rand des Salzsees den Sonnenuntergang erleben, was wir dann mit etlichen anderen Touristen dann auch tun.

26.01.2019 Samstag/  Reisetag 98, Salar de Uyuni

Die Tour beginnt um 10:30 Uhr und wir besteigen den Landrover zusammen mit dem Oesterreicher Michael (Student) und 3 Kolumbianern. Der erste Stopp ist natuerlich der Eisenbahnfriedhof! Wir haben unsrere Fotos gestern schon gemacht und sind dann auch nach 20 min wieder am Auto, auf die Kolumbianer warten wir dann nochmal 20min. Dann fahren wir auf den Salar und Felix unserer Fahrer faehrt unbeirrt durch den Salzmatsch und die Pfuetzen am Rand des Sees. Doch bald ist alle trocken und er gibt Gas! Nach ein paar Kilometern sind wir in mitten einer weissen Wueste. Die ist so gigantisch, dass man die anderen Ufer nicht mehr erkennen kann.

Wir halten auf ein Gebauede zu, was sich als das Dakar Denkmal mit Hotel erweist (alles aus Salz errichet), in dem wir dann unser Mittagessen einnehmen . Fuer die Ralley Dakar 2016 wurde dieses Gebaude und das Denkmal hier erstellt und ist nun Anlaufstelle fuer die Touristen.

Es gibt keine „Strasse“ oder so, daher fahert jeder so grob in die Richtung, in die er moechte. Dann haelt Felix irgendwann an und sagt, hier ist der richtige Ort, um diese fantastischen Fotos zu mache, die man mit der unterschiedlichen Perspektive von nahen und fernen Gegenstaenden erreichen kann, wenn der Hintergrund keine Referenz mehr fuer die Groesse ist. Erst toben wir uns selbst aus, dann entpuppt sich Felix als wahrer Meister der Perspektivfotografie. Das macht er dann auch fuer uns, jeweis mit einem unserer Handys…Die Kroenung ist dann ein Video, bei dem wir alle aus einer Pringelsdose springen, einen kleinen Tanz auffuehren und dann wieder in der Dose verschwinden. Was fuer ein schoener Unsinn!!

 

Weitere 30 km entfernt ist eine Insel, die sich beim Fahren nur langsam aus dem Horzont schaelt. Wir halten und koennen eine Rundwanderung auf der Insel machen, die mit riesigen Kakteen bewachsen ist.

Hier begegnen wir einem Motorradfahrer aus Tschechien, der mit seinem in Suedamerika gekauften Bike auf dem See unterwegs ist!

Mindestens eine weitere Stunde sind wir zum suedlichen Ufer des Salars unterwegs, wo wir den Sonnenuntergang abwarten. Dann fahren wir noch eine weitere Stunden bis zu unserem Hostel, wo wir ein Doppelzimmer beziehen und gemeinsam zu Abend essen.

27.01.2019 Sonntag/  Reisetag 99, Lagunenroute

Bereits um 8 Uhr geht es weiter und wir fahren nun in Richtung der Lagunen. Zunaechst geht es noch auf einfachen Pisten voran, dann -nach der Abzweigung zur ersten Lagune- wird die Piste steil, steinig und mit tiefen Spurrillen versetzt. Die Landschaft ist atembraubend und nicht nur wegen der Hoehe! Die Berge um uns herum sind alle ueber 5000m Hoch und oben alle mit Schnee versehen. Nun kommen immer in ca 30 -40 min eine Lagune nach der anderen. Diese sind jedoch sehr verschieden von der Landschaft her, ob es Flamingos gibt oder nicht und auch von der Faerbung her, je nachdem mit welchen Mineralien und Algen die Lagune bestueckt ist! Mittagessen ist an einer Lagune, wo wir im T-shirt draussen sitzen und die Gefahr von Sonnenbrand besteht.

Leider kommen wir am Nachmittag in einen gewaltigen Regenschauer, der gerade an der groessten Lagune (Lagune Colorada) uns recht bald wieder ins Auto treibt. Die Temperatur ist drastisch gefallen, so dass wir frieren, auch mit Jacke!

Zwischenzeitlich schneit es, denn wir sind ja ueber 4500m hoch! Was fuer ein Unterschied noch zum Mittag! Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unsere zweite Behausung. Hier gibt es nur Gemeinschaftszimmer, keine Dusche, kein Licht auf dem Klo! Die Zimmer sind kalt und ohne Heizung (4400m Hoehe), also muss ich als Ofen fuer Susi herhalten und wir teilen uns eines der recht grossen Betten! Trotzdem schlaeft Susi in Skiunterwaesche und 2 Paar Socken. Gluecklicherweise haben sich unsere Mitreisenden als angenehme Zeitgenossen erwiesen, so dass ich mir wegen der Nacht keine allzu grossen Sorgen mache. Das aendert sich, als der erste sich noch vor Mitternacht die Seele aus dem Leib kotzt. Das Kopfkino spielt den Farbfilm „verdorbenes Abendessen“ und haelt uns wach. Uns geht es immer noch gut, als auch der Naechste sich geraeuschvoll ergibt. Meine letzte Hoffnung ist, das die beiden so unter der Hoehe zu leiden haben, dass ihnen schlecht geworden ist. Wir sind so gut an die Hoehe angepasst, dass ich fest davon ueberzeugt bin, dass wir keine Probleme bekommen. Dennoch war die Nacht sehr kurz, als der Wecker um 6Uhr geht, auch wenn uns weiterhin gut geht…

 

28.01.2019 Montag/  Reisetag 100, Lagunenroute

Bei bestem Wetter brechen wir zu den naechsten Lagunen (Laguna Blanca, Laguna Verde) auf.  Nach dem es den beiden Protaginisten wieder etwas besser geht, haben sie auch wieder Lust auszusteigen und ein paar Fotos zu machen. Mittlerweile haben wir die Kolumbianer und auch Michael aus Oesterreich etwas besser kennengelernt.

Bereits um 10Uhr erreichen wir die Grenze nach Chile, wo Michael aussteigt und weiter nach San Pedro de Atacama fahert. Der Rest der Mannschaft wird nun die Rueckreise nach Uyuni antreten. Nochmal 450km Piste in ganz unterschiedlicher Qualitaet. Die einmalige Landschaft zieht an uns vorbei, manchmal im Sonnenschein, manchmal in einem Gewitterschauer. Die Lamas am Strassenrand sind eine weitere willkommene Abwechslung! Am Ende sind wir so durchgeruettelt, dass wir echt fertig sind. Insgesamt haben wir in den letzten 3 Tagen ca 850km nur auf unbefestigten Wegen zurueckgelegt!

Die Kolumbianer nehmen in Uyuni jetzt den Nachtbus nach La Paz, na herzlichen Glueckwunsch! Wir kommen bei Emilio unter und gehen in Ruhe und frueh schlafen.

 

Resuemee fuer die Tour:

Gut, dass wir das gemacht haben, auch wenn die Fahrerei am Ende sehr anstrengend war. Ich habe zwar fuer El Burrito keine unueberwindlichen Hindernisse ausgemacht, aber Salzlauge und hunderte Kilometer Wellbelch auf den Schotterpisten und dann Matsch wenn es geregnet hat machen das alles fuer Fahrzeug und Fahrer zur Tortur! So konnten wir die grandiose Natur vom Salzsee ueber das Altiplano, bishin zu etlichen Lagunen bewundern. Da das Wetter immer schlechter wird, haben wir in komprimierten 3 Tagen sehr sehr viel gesehen.

Nicht zu vergessen sind die Begegnungen mit netten Menschen, die uns noch eine eine Weile in unserem Herzen begleiten werden.


4 thoughts on “Bolivien: La Paz, Uyuni, Lagunenroute 20.1.-28.1.”

  1. martl sagt:

    Hallo ihr Lieben, da kann man richtig neidisch werden!
    Wir druecken euch die Daumen dass weiterhin alles glatt laeuft 😉

    1. Chrisadmin sagt:

      Hi Martl,
      ich bin sicher das wuerde Euch auch gefallen! Zur Zeit haben wir tatseachlich mit ein paar Widrigkeiten zu kaempfen…Warten auf ein Ersatzteil, sintfutartige Regenfaelle in San Pedro de Atacama, wo wir eigentlich jetzt sein wollten. Statt dessen sind wir an die Kusete gefahren und ruhen uns in einem Hotelzimmer mal richtig aus!
      Wir bewundern den Mut von Mottoradfahrern, sich jeden Tag der Herausforerung zu stellen, wo man abbleibt. Und dann sind da noch die Fahrradfahrer…!!!

      Liebe Grusse in den Sueden aus dem Sommer von Chile!
      Susi und Christian

  2. Stefan Hansen sagt:

    Moin Susi und Christian,
    endlich kommen wir wieder dazu Eure Einträge zu lesen. Es ist faszinierend was Ihr erlebt und wie Ihr die fast täglichen Herausforderungen meistert. Schön zu sehen, dass Ihr auch mal wieder zum Golfspielen gekommen seid. Mit Sicherheit deutlich entspannter als Reifen zu wechseln… 😉
    Weiterhin viel Spaß – Herzliche Grüße aus Hansen‘s Stube!

  3. Katrin und Tom sagt:

    Hallo Ihr Lieben, das sind ja mal wieder sehr spannende Eindrücke und Erlebnisse die Ihr habt, das Video aus der Pringle Dose ist echt cool. Wir freuen uns immer auf Eure Berichte, dadurch seid Ihr irgendwie nicht so weit weg😉, toll dass Ihr Euch diese Mühe macht.VLG Katrin und Tom

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